Ich setze diese Karte unter Linux ein. …
Ich setze diese Karte unter Linux ein. Hauptentscheidungsmerkmal war hierbei die Größe des VRAMs, da Spiele unter Linux dazu tendieren, etwas mehr VRAM zu nutzen und bei Überschreitung des VRAM-Budgets die Performance stark einbricht und sich häufig auch bis zum Neustart des Spiels nicht wirklich erholt. Im Gegensatz zu meiner alten 1660 Ti mit 6 GB ging diese Taktik auch voll auf, mehr VRAM ist unter Linux einfach ein muss, und das betrifft vermutlich laut Erfahrung aus den Foren sowohl NVIDIA- als auch AMD-GPUs.
Vorab muss ich sagen, dass ich eher ein Story- als ein Shooter-Spieler bin, 60fps reichen also völlig, oftmals reichen sogar 45fps, wenn diese stabil gehalten werden, da es sonst zu spürbaren Rucklern kommt. Ohne aktivierten Vsync versuche ich bei allen Spielen 70-80fps zu erreichen, damit das Spiel nicht unter 60fps fällt und damit Ruckler auffällig werden. Die Eingabe-Latenz ist für mich gefühlt ab 45fps okay, darunter fällt mir die Latenz auf und das Spiel fühlt sich träge an. Dann stelle ich lieber Auflösung oder Qualität herunter.
Eingesetzt wird die Karte auf einem 4k-Monitor. Für die volle Auflösung ist die Karte natürlich laut Spezifikation nicht geeignet, da sie sich irgendwo zwischen Full-HD-Gaming und 1440p-Gaming ansiedelt. Trotzdem erhält man in 1440p-Auflösung auch bei modernen Titeln eine Leistung, die meist jenseits 60fps liegt. Auch DLSS funktioniert und skaliert dann in fast allen Spielen problemlos auf 4k hoch. Bei einigen wenigen Spielen muss man die hochskalierte Auflösung etwas verringern, meistens erreicht man mit 3200x1800 schon gute Ergebnisse, häufiger klappt es mit 2880x1620 besser. Ohne DLSS liegt ist man eher mit 2560x1440 oder 2880x1620 besser unterwegs. Tendenziell unterstützt die Karte also 1440p-Gaming sehr gut, wenn man bereit ist, beim Qualitäts-Preset Hoch kleine Abstriche zu machen, oder bei sehr aktuellen Titeln mit dem Preset medium startet und dann gezielt einige Einstellungen höher setzt, die nur VRAM brauchen aber weniger an der Leistung knabbern.
Raytracing funktioniert ebenfalls, aber je nach Spiel muss man hier mit deutlichen Performance-Einbußen rechnen und bekommt nur mit 1440p und DLSS in Performance-Einstellung brauchbare bis gute Framerates dann werden aber DLSS-Artifakte auch in Bewegung schon einfach erkennbar. Gerade moderne Titel, die Raytracing für deutlich mehr als nur bessere Schatten und einige Reflexionen einsetzen, erleiden deutlich mehr Performance-Einbußen. Die 60er-Modelle sind einfach nicht für aufwändiges Raytracing gemacht, das gilt auch für Full-HD-Auflösung.
Unter Last erzeugt die Karte ein wahrnehmbares aber noch nicht störendes Geräusch, die CPU-Lüfter tragen hier deutlich mehr bei. Verwendet wird ein 650W-Netzteil und ein i7-12700K-Prozessor mit dem DH15-Kühler von Noctua.
In meinem inzwischen schon etwas betagten Gehäuse ist die Karte bereits fast zu lang und kollidiert mit den im Festplatten-Käfig eingebauten Festplatten. Dies lösen moderne Gehäuse besser, sodass es dort keine Probleme geben wird.
Alles in allem halte ich die Karte für ein sehr empfehlenswertes Stück Hardware, wenn man mit Full-HD oder 1440p unterwegs ist, mit der Tendenz, bei älteren Titeln auch höhere Auflösungen fahren zu können, und gerade für Gaming unter Linux ist der große VRAM Pflicht, auch wenn ich mit der 8 GB-Ti-Version hätte eventuell etwas mehr Leistung herausholen können aber auch für einen höheren Preis. Diese Karte weicht nun aber einer 3080 Ti die ich extrem günstig von einem Freund bekommen konnte in einem größeren Gehäuse mit größerem Netzteil. Die Anschaffung der 3060 12GB war für mich die Preis-Leistungsschmerzgrenze eher aufgrund der knackigen GPU-Preise, hat aber ihren Wert dafür über Erwartung gut erfüllt.