Produktbewertung SteelSeries Arctic Pro Wireless …
Produktbewertung SteelSeries Arctic Pro Wireless Headset
Im Rahmen der Testers Keepers Aktion wurde ich von Mindfactory und SteelSeries als einer der Tester für das SteelSeries Arctic Pro Wireless Headset ausgewählt. Nachfolgend erhaltet Ihr nun einen hoffentlich hilfreichen Überblick über das Headset, welches ich unter anderem an meinem Gaming PC, meinem dienstlich gelieferten Notebook und einer Xbox One X auf Herz und Nieren getestet habe.
Unboxing
Nach der Lieferung, die durch DHL erfolgte, wurde der Karton mit dem Headset in freudiger Erwartungshaltung ausgepackt. Die Verpackung selbst war noch in Folie eingewickelt, was in Zeiten der Diskussion um Plastikmüll im Ozean eher fragwürdig ist, obgleich der Karton an einer Stelle eh schon eingedrückt war. Vom Design her muss mal SteelSeries aber schon ein Kompliment machen. Der Karton selbst wirkt hochwertig designt und besteht aus einem, dem OVP angemessenen Material. Im Inneren des Kartons befindet sich das Headset in einer ausgelassenen Plastikaussparung, die das Headset mitsamt dem zusätzlichen Material passgenau aufnimmt.
Lieferumfang
Das Gesamtpaket besteht aus
-Headset mit eingesetztem Akku
-Transmitter Basisstation mit Kurzanleitung auf der Folie, die die Station umhüllt
-USB Audiokabel
-Optisches Toslink Kabel
-Mobiles Audiokabel
-Mobiles Ladekabel
-Windschutz für das Mikrofon
-2. Akku
-Handbuch
-SteelSeries Zufriedenheitsgarantiekarte
Design & Verarbeitung
Das Headset selbst ist relativ schlicht designt. Es ist hauptsächlich in mattschwarz und einer Mischung aus dunkelgrau und einem leichten Lilaton gehalten. Die mattschwarze Oberfläche auf den Ohrmuscheln ist gegen Fingerabdrücke unempfindlich und sollte dieses Finish recht lange beibehalten. Entgegen der Präferenz anderer Hersteller gibt es keine nervigen LED Lichteffekte an den Ohrmuscheln. Lediglich das ausziehbare Mikrofon fängt im Mute-Modus rot zu leuchten an. Am Bügel selbst ist noch ein Stoffband befestigt, das stark an die Befestigung von Ski- und Snowboardbrillen erinnert. Eine Tatsache, die mir persönlich gefällt, aber wahrscheinlich nicht auf die Zustimmung von jedem stoßen wird. Der Korpus des Headsets besteht großteils aus Plastik. Nur an den Gelenken, die dem Eindrehen der Ohrmuscheln dienen, und dem Kopfband kommt eine Konstruktion aus Aluminium und Stahl zur Verwendung. Insgesamt bleibt das Gerät dabei erfreulicherweise recht leicht und trotzdem stabil. Durch die Möglichkeit, die Ohrmuscheln eindrehen zu können, liegt das Headset fast ebenerdig auf dem Tisch, aber eben nur fast. Vielleicht wäre es hier denkbar, bei dem Preis noch eine optisch schöne Halterung für das Headset beizulegen? Ein Punkt, der mir persönlich sehr wichtig ist, ist die Verarbeitung der Polster der, austauschbaren, Ohrmuscheln. Ich habe noch ein ANC Headset für Flugreisen bzw. Bahnfahrten. Hier ist die Umhüllung aus einer lederähnlichen Struktur. An den Rändern ist diese Umhüllung verklebt gewesen und fing nach ca. zwei Jahren an, sich zu lösen. Das wird bei diesem Headset nicht passieren! Die Ohrpolster sind vernäht, was diesem Problem eines anderen Herstellers auf jeden Fall entgegenwirken sollte.
Zur Basisstation Hier handelt es sich um eine kleine schwarze Box, die an die Konsole oder den PC angeschlossen wird. Die Bedienung erfolgt über einen Knopf und einen drückbaren Drehregler, mit dem man durch das OLED-Display navigieren kann. Auf der Rückseite der Basisstation finden sich verschiedene Ports Line In, Line Out, Stromanschluss, Mini-USB, sowie ein optischer Ein- und Ausgang. Auf der rechten Seite der Box ist die Steckmöglichkeit für den zu ladenden Ersatzakku verbaut worden. Die Station selbst verwundert bei der ersten Inbetriebnahme aber doch durch ihr recht geringes Eigengewicht und durch die im Vergleich zum Headset, für Fingerabdrücke recht anfällige Oberfläche an den Seiten rundum.
Komfort
Das Headset ist sowohl für kleinere als auch größere Kopfformen geeignet. Durch das Skibrillen-Band lässt sich das Headset individuell an die Kopfgröße der tragenden Person anpassen. Mir persönlich wurde an den Ohren unter dem Headset nach einer längeren Session von ca. 3-4 Stunden allerdings recht warm und es fing auch leicht an, am Kopf unangenehm zu drücken. Verglichen mit dem eingangs erwähnten Kopfhörer mit Leder-Ohrmuscheln ist das allerdings kein Vergleich. Der Tragekomfort ist hier, trotz des Drückens, um einiges höher. Ein großer Pluspunkt stellen auf jeden Fall auch die austauschbaren Ohrpolster und Akkus dar. Diese sind im Shop von Steelseries, neben einer ganzen Fülle weiteren Zubehörs für das Headset, abrufbar.
Bedienung
Die Bedienung des Headsets kann nach erfolgter Einrichtung eigentlich komplett über das Headset selbst erfolgen. An der Unterseite der rechten Ohrmuschel ist der OnOff Button sowie der Bluetooth Button angebracht. Ein langer Druck auf die Knöpfe erweckt das Headset zum Leben. An der linken Ohrmuschel sitzen die Mute-Taste, der Lautstärke-Regler, Micro-USB-Anschluss zum Laden oder für Firmware Updates, Kopfhörerbuchse, Power- und Bluetooth-Taste.
Die intelligente Lösung zum Laden des Ersatzakkus sorgt dafür, dass auch bei intensiver Nutzung lediglich kurze Pausen entstehen, die zum Austausch des wechselbaren Akkus genutzt werden. Der Wechsel erfolgt über die magnetisch arretierte Abdeckung auf dem linken Ohrhörer. Der Akku ist mit sehr wenig Aufwand zu wechseln und kann danach zum Aufladen in der Basisstation eingesteckt werden.
Ein Manko bei der Nutzung des Headsets an einer Konsole ist mit Sicherheit die fehlende Erreichbarkeit der Basisstation, da diese ja in nächster Nähe zur Konsole und dem Fernseher aufgebaut sein muss. Mir sind beim Testen aber keine Funktionen aufgefallen, die ich nicht über die Knöpfe am Headset bedienen konnte. Ein paar Wörter noch zur Basisstation. Diese leuchtet leider dauerhaft bzw. schaltet sich nicht nach einer gewissen Zeit in den Standby-Modus. Hier sollte SteelSeries bei der nächsten Version vielleicht noch ein Augenmerk drauf richten. Ein einfacher Kippschalter für OnOff oder ein Timer für energiearmen Standby-Betrieb sollten doch heutzutage möglich sein?
Audioqualität
SteelSeries selbst gibt an, dass das Headset Audio mit High Resolution wiedergibt. Als Frequenzgang gibt Steelseries 10Hz 40.000 Hz an. Und ich muss sagen, an meiner Xbox One X kommen die Audioinhalte DEUTLICH besser und mit mehr Details rüber, als es vorher über den TV mit angeschlossener Soundbar der Fall war. Auch an einem Smartphone ist die Musik mit deutlich mehr Nuancen wahrnehmbar. In diesem Fall ist die Aussage von SteelSeries also meiner Meinung nach kein Marketing-Gewäsch, sondern wirklich qualitativ hör- und wahrnehmbar. Ob der genannte Frequenzbereich auch wirklich erreicht wird, müssen dann aber doch Fachzeitschriften bzw. -portale erörtern. Mir langt die Qualität allemal.
Sprachqualität
Wie eingangs bereits geschrieben wurde das Headset primär an meiner Xbox One X getestet. Hierzu vorab direkt eine Einschränkung An der Xbox kommt nur das Audiosignal an. Sprache ist nur über einen Umweg möglich! ABER das Headset kann parallel an der Xbox One X und einem über Bluetooth verbundenen Handy betrieben werden! Und ja, es funktioniert wirklich einwandfrei. Ich konnte problemlos Red Dead Redemption 2 auf der Xbox spielen und mich parallel über die Bluetooth Verbindung mit meinem Smartphone via Xbox App im Partychat unterhalten! Mein gegenüber hat hier lediglich eine etwas leisere Sprachausgabe als vorher bemängelt. Dieses Manko konnte allerdings auch an der Gegenseite liegen. Durch den Windschutz für das eingebaute Mikrofon werden auch unschöne Geräusche wie z.B. Kau- oder Trinkgeräusche minimalisiert.
Lautstärke
Ich habe das Headset hauptsächlich im Bereich von ca. 75 % Lautstärke genutzt. Dies war zwar deutlich leiser als die vorher genutzte Soundbar, hat aber auf Grund der wirklich sehr guten Audioausgabe mehr Details geliefert. Für meinen persönlichen Geschmack könnte die maximale Lautstärke gerne noch ca. 25 % mehr vertragen aber für den alltäglichen Gebrauch sollte das gesetzte Maximum vollkommen ausreichend sein, da man ja auch bei niedrigerer Lautstärke genügend Details mitbekommt. So sollte auch der Einsatz bei einem Stealth-Game für die notwendigen Audiodetails sorgen.
Langzeittest
Das Headset hat, im mir zur Verfügung stehenden Testzeitraum, völlig überzeugt. Lediglich die Tatsache, dass die Xbox kein direktes Testen des Mikrofons zulässt, lässt mich überlegen, in Zukunft das Headset doch eher am PC als an der Konsole zu nutzen. Bis auf das leichte Drücken bzw. warme Ohren nach einer gewissen Zeit sind mir keine größeren Kritikpunkte aufgefallen. Die versprochene Leistung wird meiner Meinung nach eingehalten. Ob das Headset den stabilen Eindruck, den es bisher erzeugt hat, auf Dauer hält, wird sich zeigen.
Haltbarkeit & Vergleich zu ähnlichen Produkten
Verglichen mit zwei anderen Headsets, die sich in meinem Besitz befinden, sehe ich einen möglichen Schwachpunkt in der Aufhängung der Ohrmuscheln. Diese sind nur an einer Stelle mit dem Kopfbügel verbunden und das über einen Plastikarm. Ich könnte mir vorstellen, dass dies in der Zukunft ein Problem darstellen könnte, aber nicht zwangsläufig muss. Hier wäre mir eine Aufhängung wie bei Produkten der Konkurrenz, über zwei Punkte deutlich lieber.
Preis-Leistungsverhältnis bzw. Fazit
Das Headset wird passionierte Gamer überzeugen können. Die Einrichtung ist sehr schnell erledigt und das Headset selbst arbeitet sehr zuverlässig. Die Fülle an Audiodetails, die man hören kann und die Flexibilität durch kabellose Nutzung geben der Konkurrenz die Richtung vor. Wünschenswert wäre noch eine Möglichkeit zur direkten, kabellosen Nutzung mit einer Xbox, aber das liegt vermutlich eher in der Macht von Microsoft, als Steelseries. Durch die Möglichkeit der dualen Nutzung an Konsole und Smartphone ist aber auch hier ein Workaround geschaffen. Die Akkulaufzeit von angegebenen 10 Stunden wird eingehalten. Die UVP von 349,99 finde ich, trotz der sehr guten Verarbeitung des Headsets aber nicht gerechtfertigt. Ich denke mit einem realistischen Straßenpreis von 250 sollte hier aber jeder, sowohl Steelseries, als auch der passionierte Gamer auf seine Kosten kommen.