Das MSI MEG X570 Unify ist ein ATX-Mainboard mit X570 …
Das MSI MEG X570 Unify ist ein ATX-Mainboard mit X570 Chipsatz von AMD und AM4 Sockel für AMD Ryzen Prozessoren. Es ist kompatibel mit der neusten AMD Ryzen 5000 Prozessorgeneration, erfordert hierfür jedoch vor dem ersten Betrieb ein BIOS-Update, das problemlos mittels USB-Stick über den BIOS-Flashport an der Rückseite des Mainboards durchgeführt werden kann, ohne dass eine Inbetriebnahme mit einem älteren Prozessor erforderlich wäre.
Da es sich um ein Produkt aus der MEG-Serie von MSI handelt, die als hochwertigste Produktreihe des Herstellers gilt und sich an PC-Enthusiasten richtet, liefert das Mainboard eine Reihe an Features, die bei günstigeren Boards meist nicht zu finden sind. Da das Produktdatenblatt bereits eine ausführliche Übersicht bietet, gehe ich im Rahmen dieser Bewertung in erster Linie auf die Besonderheiten ein
Zunächst die Optik Das Mainboard erscheint in einem sehr schlichten, komplett schwarzen Look ohne jegliche RGB-Beleuchtung. Das ist natürlich Geschmackssache, gefällt mir persönlich jedoch sehr gut, da RGB an Mainboards m.E. in der Regel billig wirkt und der Fokus so auf den übrigen Komponenten liegt.
Das Board liefert äußert hochwertige Spannungswandler, selbige sind u.a. auch auf noch teureren Boards von MSI wie dem MEG X570 ACE verbaut. Mit sechs Phasen und zwölf 60 Amp Powerstages sowie einem massiven VRM-Kühlblock bietet das Board mehr als genug Spielraum selbst zum Übertakten von 16-Kern-Prozessoren. Beim Betrieb meines Ryzen 9 5900X ist es ohne Overclocking quasi nicht möglich, die Temperatur der MOSFETs über 60C zu bringen, was ein hervorragendes Ergebnis ist und sich wohltuend von einigen anderen MSI-Boards der X570-Serie abhebt. Selbst mit All-Core-OC bleiben die Temperaturen unterhalb von 70C.
Die 4 DIMM-Slots bieten Platz für insgesamt 128 GB DDR4-RAM im Dual-Channel-Modus und liefern mit bis zu 5000 MHz im Single-Channel Betrieb mehr Spielraum als die meisten Anwenderinnen jemals nutzen, geschweige denn brauchen werden, da Ryzen 5000 CPUs aktuell ohne größeren Aufwand nur bis 3800 bzw. teilweise 4000 MHz Dual-Channel stabil laufen. In meinem Fall laufen 2x16 GB G.Skill TridentZ NEO 3600 MHz CL16 sowohl im XMP-Profil als auch übertaktet auf 3800 MHz CL15 absolut stabil.
Da der X570 Chipsatz eine Leistungsaufnahme von 11 Watt hat, kommt das X570 Unify, wie die meisten anderen X570 Boards, mit einem integrierten Chipkühler, der mit aktuellem BIOS jedoch selbst im AIDA64-Stresstest nicht anspringt und somit auch nicht stört. Dennoch wäre es bei einem Mainboard in dieser Preisklasse schön, wenn MSI einen Weg gefunden hätte, auf den Lüfter zu verzichten, was bei anderen Herstellern offensichtlich möglich ist.
Das Board bietet drei M.2 SSD-Slots mit PCIe Gen4 Support und hebt sich dadurch von Boards der B550-Serie ab, die zwar an sich den neuen Chipsatz haben, aber in der Regel nur einen M.2 Slot mit PCIe 4.0 unterstützen, da dieser über die CPU versorgt werden kann. Die verbauten Kühlkörper halten die SSDs dabei schön kühl.
Die Rückseite des Mainboards überzeugt durch eine fest verbaute IO-Blende mit einem Clear CMOS und Flash BIOS Button, Wifi 6 Anschluss, 2,5 Gbps LAN, 2x USB 2.0, 2x 5 Gbps USB 3.2, 4x 10 Gbps USB 3.2 inkl. 1x Type-C und dem 8-Kanal ALC 1220 Realtek Audio Codec. Also insgesamt eine sehr ordentliche Netzwerk- und USB-Konnektivität, die bei günstigeren Boards im Regelfall schmaler ausfällt.
Zudem bietet das X570 Unify einen 10 Gbps USB 3.2 und zwei 5 Gbps USB 3.2 Frontpanel-Anschlüsse, insgesamt 7 PWM-Header, von denen einer als Anschluss für eine Wasserpumpe, einer für die CPU-Lüftung und 5 für weitere Gehäuselüfter dienen. Da sich das Board in erster Linie an Nutzerinnen richtet, die ihre Hardware übertakten möchten, gibt es erfreulicherweise eine Q-LED-Postcode-Anzeige, die Fehlercodes anzeigt, welche im beiliegenden Handbuch erläutert sind sowie 4 EZDEBUG-LEDs.
Wer auf RGB-Beleuchtung im System nicht verzichten möchte, hat einen 12V RGB und zwei 5V ARGB Anschlüsse sowie außerdem einen Zusatzanschluss für die Anbindung von Corsair-RGB-Produkten zur Verfügung. Über letzteren lassen sich Corsair-Produkte auch mittels der Mainboard-Software steuern, was eine Synchronisation mit den übrigen Komponenten ermöglicht. Dieses Feature existiert meines Wissens nur bei hochwertigen MSI-Mainboards, die Notwendigkeit ist m.E. jedoch eher fraglich, da die iCUE-RGB-Software von Corsair deutlich potenter ist als die Alternativen der verschiedenen Mainboardhersteller.
Eine Schwachstelle des X570 Unify sind die lediglich vorhandenen 4 SATA-Anschlüsse. Die meisten anderen Boards in dieser Preisklasse bieten mindestens 6, teilweise sogar 8 SATA-Anschlüsse.
An Zubehör gibt es vier SATA-Kabel, ein 1zu2-RGB Y-Kabel sowie jeweils ein Corsair RGB LED und ein Rainbow ARGB LED Verlängerungskabel. Außerdem liegen ein WifiBluetooth-Antennenset, drei M.2-Schrauben, eine Produktregistrierungskarte, eine Treiber-DVD, mehrere Aufkleber, ein ausführliches Handbuch sowie eine Kurzanleitung und eine Stofftasche für das Zubehör bei.
Fazit
Das MSI MEG X570 Unify ist ein tolles Mainboard für aktuelle Ryzen 5000 Prozessoren und PCIe Gen4-Support für neuste M.2 SSDs und RTX3000 von NVIDIA bzw. RX 6000 Grafikkarten von AMD. Es ist optisch schlicht und überzeugt durch eine hervorragende CPU-Spannungsversorgung, viele nützliche und einige weniger nützliche Zusatzfeatures. Wer seine Komponenten übertakten will und ein hochwertiges Board für sein System mit ausreichender USB- und Netzwerk-Konnektivität sucht, ist hier sehr gut aufgehoben. Wer seine Komponenten mit Werkseinstellungen betreibt, wird sicherlich auch mit einem günstigeren Board glücklich. Sehr gute Alternativen sind beispielsweise das MSI MAG X570 Tomahawk für rund 80-100 weniger oder aber auch einige B550-Boards, sofern man nicht mehr als einen M.2 Slot mit PCIe 4.0 Support benötigt.
Meinerseits eine klare Kaufempfehlung für das MSI MEG X570 Unify.